Dein Neugeborenes ist ganz und gar auf deine liebevolle, begleitende Fürsorge angewiesen. Einiges kann es auch schon selbst, und zwar genau das, was es zum Überleben braucht. Entscheidend wichtig ist dabei seine Fähigkeit, die Brust zu finden und zu stillen. Das kann es jedoch nur tun, wenn es nicht daran gehindert wird.

Gib deinem Neugeborenen die Chance, zu zeigen, was es kann!

Babys sind zum Stillen geboren

Stillen ist eine aktive Fähigkeit der Neugeborenen. Seit Millionen Jahren gehört es zu ihrem Überlebensprogramm. Bei der Geburt sind sie dafür bestens ausgerüstet. Wenn wir um diese Fähigkeiten wissen, sie erkennen und den Neugeborenen helfen, sie zu nutzen, hilft dies Mutter und Kind beim Stillbeginn.

Hilfreiche kindliche Fähigkeiten

Das Neugeborene hat eine ganze Reihe von automatisch ablaufenden Verhaltensmustern und Reflexen zur Verfügung. Diese erfolgen immer dann, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Sie sind darauf angelegt, das Stillen gelingen zu lassen.
Liegt das Neugeborene bäuchlings auf seiner Mutter, berühren seine Beine und Füße ihren Bauch. Dann können die Reflexe bewirken, dass es sich mit den Füßen abstößt und weiter nach oben zur Brust hin kommt. Mit nackten Füßen und Beinen klappt das besonders gut. Den Weg weist dabei auch die Nase.
Zusätzlich nutzt das Neugeborene seine Arme und Hände zur Fortbewegung und zur Orientierung.
Mit den Wangen berührt das Baby die Brust. Daraufhin sucht es, hebt den Kopf und dreht ihn hin und her. Wenn es dann die Brustwarze gefunden hat, öffnet es den Mund weit, nimmt einen ganzen Mund voll Brust und fängt an zu saugen und zu schlucken.
Können so die lange bewährten Stillreflexe ungestört ablaufen, wird das Stillen auf einen guten Weg gebracht.
Du brauchst dafür nicht viel zu tun.

Die Mutter kann sich zurücklehnen

Du kannst dich bequem zurücklehnen, so weit, dass es dir angenehm ist und dein Baby bäuchlings auf deinem Bauch liegen kann, ohne nach unten weg zu rutschen. Dein ganzer Rücken und dein Kopf sollten gut und bequem abgestützt sein.
In dieser zurückgelehnten Haltung kannst du entspannt sitzen, mit deinem Neugeborenen kuscheln und ihm, wenn es stillen möchte, bei Bedarf ein bisschen helfen.

Aufrecht sitzend stillen

In den ersten Tagen ist das Stillen in aufrechter Sitzhaltung für dich und dein Baby anspruchsvoller, als wenn du dich dabei gemütlich zurücklehnst. Du musst dein Baby gut fest halten, weil es sonst in deinem Schoß herunterrutscht, und deine Arme zudem gut abstützen, um nicht zu ermüden.
Wenn dein Neugeborenes auf dem Rücken liegt, ähnelt es ein bisschen einer Schildkröte. Sein Kopf fällt nach hinten und unten. Es kann zwar mit den Armen und den Beinen strampeln, aber sich nicht vorwärts zur Brust bewegen. Das kann es auch dann nicht, wenn du aufrecht sitzt und dein Baby auf der Seite liegt.
Am Besten kann es sich bewegen und alle seine Fähigkeiten einsetzen, wenn es bäuchlings auf deinem Bauch liegt.
Schon bald werden du und dein Baby ein eingespieltes Team sein. Dann kannst du im Sitzen und Liegen und bei Bedarf auch mal im Stehen und Gehen stillen.

Babys Weg zur Brust

... ankommen und sich entspannen
... selber suchen und spüren
... selber andocken und saugen

Wo auch immer du stillst ...

... ist es gut, auf einige Punkte zu achten.

  • Dein Baby braucht beim Stillen gute Unterstützung, damit es nicht von der Brust abrutscht.
  • Es braucht einen ganzen „Mund voll Brust“ und darf nicht nur die Brustwarze im Mund haben.
  • Sein Kinn muss die Brust berühren.
  • Das Stillen darf dir nicht weh tun - abgesehen von eventuellen anfänglichen Missempfindungen durch die ungewohnte Beanspruchung. Wenn es weh tut, stimmt etwas nicht. Löse dann den Sog, indem du den Finger in den Mundwinkel des Kindes schiebst, und ihr beginnt gemeinsam noch einmal mit Suchen und Andocken.
  • Hol dir möglichst schnell Hilfe, wenn du Fragen oder Schwierigkeiten hast. Adressen findest du im Still-Lexikon oder bei der Nationalen Stillförderung.

Wir wünschen eine entspannte Stillzeit.

(Utta Reich-Schottky für DAIS)

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